DER STURM
Von William Shakespeare
Ein Sturm wirft eine illustre Gruppe an das Ufer einer unbekannten Insel, darunter der gegenwärtige Herzog von Mailand, der König von Neapel und dessen Sohn. Trotz tosender Elemente sind rätselhafterweise alle unbeschadet geblieben, denn der Herrscher der Insel, der über Zauberkräfte verfügende Prospero, hat den Sturm mit einem Plan entfacht: Er wurde von seinem Bruder um das Herzogtum Mailand gebracht und sucht sich dafür zu revanchieren. Wie ein Regisseur verstreut er mit Hilfe des Luftgeistes Ariel die Gestrandeten über die Insel und setzt sie ganz verschiedenen Situationen aus: Der Königssohn Fernando begegnet Prosperos Tochter Miranda und beide verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. In der Gruppe der Mächtigen um König und Herzog entspinnen sich mörderische Intrigen. Auch Caliban, der vor Prospero über die Insel herrschte und ihm jetzt dienen muss, sinnt auf Rebellion. Doch Prosperos Plan zielt auf Versöhnung statt Rache.
In William Shakespeares vermutlich letztem Stück mischen sich die Genres: Das 1611 uraufgeführte Werk beginnt dramatisch, die Intrigen lassen an Tragödien denken, Wortspiele und Figuren scheinen aus den Komödien entliehen und über allem liegt die poetische Atmosphäre eines Märchens.