Theater & Klima
Theater & Klima
„Es gibt keine Kunst, keine Veränderung ohne Bewegung.“
Seneca
Der aktuelle Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist eindeutig: Der Klimawandel schreitet schneller voran und sein Ausmaß ist größer, als bisher vermutet. Fragen nach dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur, der Zukunft, in der wir leben wollen und dem Nachlass für die nachfolgenden Generationen werden immer lauter – die Notwendigkeit zu handeln immer dringender und die Gesellschaft immer gespaltener. Dass sich das Klima verändert, sehen wir überall um uns herum; wir spüren es tagtäglich.
Der Themenkomplex um Klimawandel und Nachhaltigkeit nimmt in unserer künstlerischen Arbeit einen wichtigen Platz ein: So haben wir gleich eine ganze Reihe an Produktionen im Programm, die sich inhaltlich mit verschiedenen Facetten der Materie auseinandersetzen. Wir wollen dem Diskurs Raum geben und zur Aufklärung beitragen.
Die Fragen, die wir dort behandeln, richten wir aber auch an uns selbst: Wie können wir nachhaltiger arbeiten? Was können wir intern verbessern? So haben die Mitarbeitenden des Oldenburgischen Staatstheaters unter dem Motto „Theater des Wandels“ Arbeitsgruppen gegründet, in denen sie erörtern, wie unsere tägliche Arbeit nachhaltiger werden kann. 2022 ist das Oldenburgische Staatsorchester außerdem Mitglied des Vereins Orchester des Wandels e. V. geworden.
Wir sind leider noch lange nicht dort, wo wir sein möchten. Doch jeder Schritt – und ist er noch so klein – ist ein Schritt in die richtige Richtung. Einige davon stellen wir Ihnen hier vor.
Veranstaltungen mit Bezug zur Klima-Thematik
Welcome to Paradise Lost
Schauspiel
Unsere Gesellschaft giert nach Wachstum und nimmt den Verlust der Natur dafür in Kauf. Ein packendes Plädoyer dafür, unsere Umwelt und unsere Mitmenschen nicht aus den Augen zu verlieren. Für diese Produktion wurden Dekoteile vom Staatstheater Kassel weiterverwendet und der Großteil des restlichen Bühnenbildes besteht aus Standardmaterial, das eine Vor- und Nachnutzung hat.
Garland
Schauspiel
Die von Katastrophen verfolgte Dorothee Sturm ist 13, hat den Band 1 ihres Revoluzzerinnen-Ratgebers immer in der Tasche und organisiert Schulstreiks in einem kleinen Dorf in Ostdeutschland, das die Klimakrise zur Wüste gemacht hat.
Elias
Oper
Eine Dürre, die das Volk erschüttert, und ein Prophet, der davor warnte – in Mendelssohns ‚Elias‘ sehen wir eine von Macht und Geld korrumpierte Gesellschaft, die den Warnungen des Propheten partout nicht Gehör schenken will; und erleben, was der Kampf für eine bessere Welt von einem abverlangen kann.
Klima-Monologe
Sparte 7
Unbewohnbare Zonen und Verteilungskämpfe breiten sich aus und das Zeitfenster, das noch zum Handeln bleibt, wird immer kleiner. Die Klima-Monologe erzählen von weltweiten Kämpfen gegen den Klimawandel. In Kooperation mit Students for Future Oldenburg.
Die vier neuen Jahreszeiten
Technical Ballroom
Wir erzählen den Weg einer jungen Frau in die Wissenschaft und den Aktivismus. Dabei zeichnen wir unseren Pfad in die Klimakatastrophe anhand von Vivaldis ‚Vier Jahreszeiten‘ nach und fragen uns: Wie konnte es soweit kommen? In Kooperation mit Scientist Rebellion.
Interaction/ Recycling I
Ballett
Am Theater werden jede Spielzeit neue Bühnenbilder gebaut, wofür viele Rohstoffe verwendet werden. Antoine Jully wollte diese Ressourcen weiter nutzen und lud zwei Gastchoreograf:innen ein, die sich mit Aspekten der Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigen. Die Kostüme des Abends waren ge-upcycelt.
2. Sinfoniekonzert
Konzert
Das Aufeinandertreffen von Naturgewalten und Mensch stand ganz im Zentrum dieses Konzertes. Höhepunkt war das multimediale Auftragswerk ‚White, Vanishing‘ von Daniel Michael Kaiser, der in die Arktis gereist war, um dort u. a. das schmelzende ewige Eis für seine neue Komposition aufzunehmen. Begleitend zum Programm fand ein Vortrag der Ingenieurin Fieke Rader vom Alfred-Wegener-Institut statt, die über ihre Zeit auf der arktischen Foschungsstion AWIPEV berichtete. Außerdem waren im Foyer Arktis-BIlder der ungarischen Fotografin Esther Horvath zu sehen.