Die Geschichte eines jüdischen Hauses in Stralsund
04.02. | 19 UHR | EXHALLE
Diskursgewitter zu „Amsterdam“
Für Friederike Fechner und ihren Mann Martin gab der Kauf eines Hauses in Stralsund den Anstoß zu Recherchen, die zur Wiedervereinigung einer Familie führten und in ihrer Stadt die Erinnerung an die vergessene Geschichte weckten.
1938 gab die deutsch-jüdische Familie Blach ihr Geschäft in Deutschland auf und floh vor der NS-Verfolgung. Achtzig Jahre später versammelten sich mehr als ein Dutzend Nachfahren in der deutschen Botschaft in London, viele von ihnen sahen sich zum ersten Mal. Der hoch emotionale Anlass, der sie Ende April 2018 dorthin führte – aus Großbritannien, Deutschland und den USA –, war ebenso außergewöhnlich wie ihre Wiedervereinigung: ein bewegender Vortrag von Friederike Fechner, einer Cellistin und Kulturmanagerin, die in jahrelanger Arbeit die Geschichte der Familie Blach und ihr Leben in der Hansestadt Stralsund recherchiert hatte. Weitere Nachkommen leben heute in Israel und den Niederlanden.
Friederike Fechner berichtet von ihrer Spurensuche und rahmt den Abend musikalisch.
Eintritt: 5 Euro
Sehens- und Hörenswertes zum Diskursgewitter
- Dokumentarfilm „Wo ist Familie Blach?“ in der ARD-Mediathek
- „Hauskauf mit Geschichte“ im Deutschlandfunk
Weitere Termine des Diskursgewitters
Gedankendisco „Verlernen Lernen - Außerhalb von Kategorien denken“
02.03. | 16 UHR | EXHALLE
Gemeinsam mit Kevin Groen können die Teilnehmer:innen Bilder, die sie sich von anderen machen, reflektieren. Wir schlüpfen in unserem Alltag in Rollen, aber lesen auch andere in bestimmten Rollen. Und unsere Annahmen können, müssen aber nicht der Realität beziehungsweise der Selbstwahrnehmung unseres Gegenübers entsprechen. Für Menschen, die beruflich auf der Bühne stehen, trifft dies noch auf einer weiteren Ebene zu: Sie werden vom Publikum in der gesellschaftlichen Rolle gelesen, die ihnen aufgrund ihrer körperlichen Merkmale, ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts zugeschrieben wird, und zugleich in der Rolle, die sie auf der Bühne verkörpern. Auch im Theater sind an gespielte Rollen Erwartungen geknüpft, selbst wenn es eigentlich fiktive Räume sind, durch die die Figuren sich bewegen. Wer spielt wen und wie und warum nicht anders und welche Vorurteile haben wir von unserem Gegenüber? Kevin Groen eröffnet den Workshopteilnehmer:innen einen Raum, um gemeinsam näher hinzuschauen und zu erkennen, dass vieles überdacht und Annahmen über Bord geworfen werden sollten: Vorurteile, Rassismen und Sexismen sind tief in uns verankert. Jede:r von uns kann anfangen seine Privilegien zu überdenken, um einen „neutraleren“ Blick auf uns und andere zu werfen. Wann ist es gut und richtig in Kategorien zu denken und in welchem Kontext wird aus ihnen ein Vorurteil? Im Workshop soll gemeinsam gelernt werden zu verlernen, um das Gegenüber nach und nach reflektierter zu lesen und einen vorurteilsfreien Umgang miteinander zu ermöglichen.
Der Workshop dauert ca. fünf Stunden inklusive einer Pause
spoken word solo mit Kevin Groen

03.03. | 20 UHR | EXHALLE
Kevin Groen spricht in seinem spoken word solo über Adoption und Identität. Als adoptierter südkoreanischer Junge war „Identität“ schon immer ein wichtiges Thema in seinem Leben und er hat Worte gefunden, um diese Erfahrung zu beschreiben. Identität ist für Kevin Groen die Suche danach, wer er in Bezug auf die Gesellschaft, in Bezug auf Familie, Erwartungen oder Vorurteile ist. Er nimmt das Publikum mit auf diese Suche, die zu einer Reise hin zu Vergebung, Selbstfürsorge und Akzeptanz wird.
Der Niederländer ist ein Enthusiast von Verhaltensänderungen und findet immer wieder neue Möglichkeiten, sich mit Vorurteilen, einseitigem Denken und Rassismen auseinanderzusetzen. Und die Fähigkeit zur Reflexion gibt er auch mit großem Engagement an andere weiter. Dabei konfrontiert er die Zuschauer:innen auch mit Vorurteilen, von denen sie nicht einmal wussten, dass sie sie hatten.
Kooperation mit der Koordinationsstelle Kirche und Gesellschaft Oldenburg und Evangelische Erwachsenenbildung Niedersachsen

