MEPHISTO
Nach dem Roman von Klaus Mann
Hendrik Höfgen ist Schauspieler und träumt vom großen Erfolg – und von Berlin. Auf den großen Bühnen der Hauptstadt der 1930er Jahre will er in den bedeutenden Rollen der dramatischen Literatur glänzen. Während er zielstrebig seine Karriere vorantreibt, spitzen sich die politischen Verhältnisse immer mehr zu. Schließlich übernehmen die Nationalsozialisten die Macht und der eigentlich unpolitische Hendrik Höfgen wird zu einem ihrer kulturellen Repräsentanten. Frühere Wegbegleiter:innen geraten als Andersdenkende zusehends aus seinem Blickfeld. Die Figur des Mephistopheles in Johann Wolfgang von Goethes »Faust« soll zu seiner Paraderolle werden. Gerade dieser Verführer zum Bösen gewinnt angesichts der nationalsozialistischen Machtergreifung eine besondere und zwiespältige Bedeutung.
Klaus Mann veröffentlichte seinen Roman 1936 im Exil und gehörte damit zu den ersten Autor:innen, die sich mit den Zuständen innerhalb des »Dritten Reiches« auseinandersetzten. Er zeichnet das Bild eines Menschen, der für seinen persönlichen künstlerischen Erfolg bereit ist, sich kritiklos in den Dienst einer autoritären Macht zu stellen. Im Schauspieler Hendrik Höfgen sah er den Exponenten eines »zutiefst unwahren, unwirklichen Regimes«.
Einführungssoirée: