MY SHIP – STORIES OF MIGRATION
Kurt Weill – Songs in Jazz
Migration beschäftigt uns Menschen seit langer Zeit. Aus den unterschiedlichsten Gründen machen wir uns auf den Weg, emigrieren, fliehen, wandern aus. Krieg, politische Umwälzungen, wirtschaftliche Not oder die Suche nach (mehr) Freiheit sind nur ein paar Gründe, die Menschen dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen. Das Ankommen an einem neuen Ort ist oft von Herausforderungen geprägt – fremde Sprachen, unbekannte Kulturen und der Verlust der gewohnten Heimat.
Gleichzeitig birgt das Ankommen die Hoffnung auf ein besseres Leben und die Möglichkeit, sich neu zu definieren und in einer neuen Gemeinschaft Fuß zu fassen. Im besten Fall führt Migration zu einem inspirierenden Austausch der Kulturen.
Die Entstehung des Jazz und die Entwicklung seiner diversen Spielarten wäre ohne die Verschmelzung verschiedener (Musik-) Kulturen nicht möglich gewesen. Er steht somit exemplarisch für das Potenzial von (kultureller) Migration.
Kurt Weill, der selbst als jüdischer Komponist aus Nazi-Deutschland fliehen musste, erlebte Migration als persönlichen Schicksalsschlag und verarbeitete diese Erfahrungen in seiner Musik. Viele seiner Werke reflektieren die Themen Vertreibung, Sehnsucht nach einem besseren Leben und die Suche nach Identität in einer Welt des ständigen Wandels.
Die melodisch und harmonisch dem Jazz nahen Kompositionen Weills, wie zum Beispiel »Mack The Knife«, »Speak Low« und der Titelsong des Abends »My Ship«, wurden schon früh in das Repertoire des Great American Songbooks aufgenommen und sind auch heute noch gern gespielte Klassiker. Für diesen Abend wurden die Lieder neu arrangiert und durch aktuelle wie historische Bilder, Berichte und Zeitzeugnisse ergänzt – eine vielschichtige und spannende Auseinandersetzung mit dem Thema Migration.