7. Sinfoniekonzert
DER TRAUM VOM ORIENT
Musik für Kaiser und Sultane, oder wie sich Europa und das Osmanische Reich ihre Gegenüber schufen.
Das Osmanische Reich stellte für die europäischen Mächte lange eine unmittelbare kriegerische Bedrohung dar. Erst nachdem diese Gefahr mit dem Ende der Belagerung Wiens 1683 entschärft war, konnte der Westen den Osten als Spiegelbild, Projektionsfläche und Gegenüber für künstlerische Kreationen und politische und philosophische Gegenmodelle nutzen. Sarband und das Oldenburgische Staatsorchester reisen mit orientalistischen okzidentalen Werken, wie Mozarts »Entführung aus dem Serail«, aber auch authentischer osmanischer Musiktradition aus dem Serail der Sultane in Istanbul in den imaginären und den realen Orient. Dort finden sie die sich nach dem westlichen Gegenüber sehnenden Walzerträume aus der Feder des »türkischen Beethovens« Dede Efendi, die in einem musikalischen Spiegelkabinett den orientalistischen »Deutschen Tänzen« von Mozart und Beethoven begegnen.